Le Journal

Verlobung

Meine Eltern haben mir heute eröffnet, dass ich einen Verlobten habe. Offenbar existiert dieses 'Band' schon seit meiner Geburt und keiner hat es für nötig gehalten auch nur ein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren.
Ich weiß absolut nicht, was ich von der ganzen Sache halten soll. So richtig nachgedacht habe ich über die Möglichkeit irgendwann einmal einen Mann zu finden und zu heiraten eigentlich noch nicht, aber irgendwie habe ich im hintersten Winkel meines Hirns wohl vermutet dass ich mich zuerst verlieben würde. Meine Brüder haben alle aus Liebe geheiratet. Warum darf ich nicht auch die eine Person finden die zu mir passt?

Sein Name ist jedenfalls Damian Cleaveneger. Natürlich habe ich den Familiennamen schon einmal gehört. Mehr als das. Claire Cleaveneger- seine Mutter- ist eine gute Freundin meiner Mamá und ich erinnere mich daran wie sie uns einige Male besuchen kam. Als ich noch klein war und Papá viel in England zu tun hatte waren wir auch auf einigen Festen, die wohl auch Damian mit seiner Familie besucht haben muss, ich kann mir jedoch kein Bild mehr von ihm machen. Alles was ich weiß ist, dass seine Mutter eine sehr liebe Frau ist die ich aufrichtig mag, dass er ein Jahr älter ist als ich und dass er Hogwarts besucht und einem Haus namens 'Slytherin' angehört. Ich kenne weder seine Interessen noch seinen Charakter und soll den Rest meines Lebens mit ihm verbringen, weil unsere Mütter zusammen zur Schule gegangen sind. - Oh! Schule! Und ich werde die Schule wechseln. Sie wollen mich nun auch nach Hogwarts schicken, in dieses kalte verregnete Schottland. Was soll ich nur dort? Briten sind so rau und kalt. Wie soll ich mich dort nur einfinden? Der ganze Regen, das strenge Wetter, britische Küche. Meine Füße werden kalt wenn ich nur daran denke.

Übermorgen schon soll ich nach England und zwei Tage drauf dann diesen jungen Mann kennen lernen. Es widerstrebt mir. Ich möchte das alles nicht und ich hoffe, dass ich einen Weg finden werde meine Eltern davon zu überzeugen diese ganze Sache abzublasen ohne ihnen das Herz zu brechen. Ich weiß sie meinen es nur gut, aber ich möchte meine eigenen Entscheidungen treffen, auch wenn das bedeutet einmal anderer Meinung mit meiner Familie zu sein.